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Lipödem: Ein umfassender Überblick über Krankheitsbild, Diagnose und Therapie

Lipödem ist ein chronischer Zustand, der oft falsch diagnostiziert oder missverstanden wird. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Überblick über das Lipödem, einschließlich seiner Definition, klinischen Anzeichen, Differentialdiagnose und Behandlungsansätze.

Was ist Lipödem?

Das Lipödem wird als eine schmerzhafte, disproportionale symmetrische Fettgewebsverteilungsstörung der Extremitäten beschrieben , die fast ausschließlich bei Frauen vorkommt. Es handelt sich nicht um eine einfache Gewichtszunahme, sondern um eine komplexe Erkrankung mit spezifischen Merkmalen.

Besonderheiten und klinische Anzeichen und Symptome des Lipödems

Schmerzhaftigkeit ist das Schlüsselsymptom des Lipödems , das Berührungs-, Druckschmerz, Spannungs- und Schweregefühl sowie Spontanschmerz umfassen kann. Diese Schmerzen können negative Auswirkungen auf die Funktion sowie das soziale und psychische Wohlbefinden haben.

Weitere klinische Merkmale sind:

  • Disproportionale, symmetrische Fettverteilungsstörung der Extremitäten.
  • Füße bzw. Hände sind nicht betroffen.
  • Negatives Kaposi-Stemmer-Zeichen.
  • Kalibersprung zur angrenzenden gesunden Region.
  • Fast ausschließlich Frauen sind betroffen : Erstmanifestation oder Beschwerdezunahme erfolgt fast immer in Phasen hormoneller Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft, Klimakterium).

Es ist wichtig zu beachten, dass die morphologische Ausprägung beschreibenden Charakter haben und nicht im Sinne einer Schweregradeinteilung verstanden werden soll.

Folgende Koinzidenzen müssen berücksichtigt werden: Gewichtszunahme und Adipositas; psychische Belastung; additive Ödeme anderer Genese. Bei besonders stark ausgeprägter Disproportion können Komplikationen wie Achsenfehlstellung der Kniegelenke (Genua valga) sowie Hautirritationen durch Haut-auf-Haut-Reibung auftreten.

Differentialdiagnosen

Für eine genaue Diagnose des Lipödems ist es wichtig, es von anderen Zuständen mit ähnlichen Symptomen abzugrenzen. Die folgende Tabelle fasst die Hauptunterschiede zwischen Lipödem, Lipohypertrophie, Adipositas und Lymphödem zusammen:

Merkmal Lipödem Lipohypertrophie Adipositas Lymphödem
Fettvermehrung + +++ +++ (+)
Disproportion der Extremitäten zum Stamm + + + +
Ödem Ø Ø
Druckschmerz Ø Ø Ø
Symmetrie Ø

Therapiesäulen

Die Behandlungsansätze für Lipödem gliedern sich in konservative und operative Maßnahmen.

Konservative Maßnahmen

  1. Kompressionstherapie

    • Ziele : Reduktion von Schmerzen und anderen subjektiven Symptomen , Steigerung der Lebensqualität , Ödemreduktion bei Vorliegen von additiven Ödemen anderer Genese (z. B. venöses Ödem, Lymphödem, hydrostatisches Ödem) , Formung und Modellierung des disproportionierten Fettgewebes. Bei diagnostiziertem Lipödem soll die Kompressionstherapie zur Schmerzreduktion an den betroffenen Extremitäten eingesetzt werden.
    • Möglichkeiten : Initial medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS), Kompressionsverbände (KV), medizinisch adaptive Kompressionssysteme (MAK). Langzeitbehandlung: Im Routinefall bevorzugt MKS. Zusätzlich: intermittierende pneumatische Kompression (IPK).
    • Bei großen Umfangsänderungen an einer Extremität bzw. konisch geformten Extremitäten sowie bei vertieften Gewebefalten soll eine flachgestrickte Qualität verordnet werden, da bei diesen anatomischen Verhältnissen rundgestricktes Material ungeeignet ist. Hilfsmittel in der Kompressionstherapie sind verordnungs- und erstattungsfähig sowie budgetneutral.
  2. Bewegung und körperliche Aktivität

    • Da Bewegung in Kompression bzw. ein Trainingsprogramm ein wichtiges Element in der Schmerzreduktion darstellt, soll sie in das therapeutische Gesamtkonzept einbezogen werden.
  3. Psychosoziale Therapie

    • Psychische Störungen können die Symptome und Lebensqualität von Lipödempatientinnen beeinflussen und sollten bei der Diagnostik und Therapie des Lipödems beachtet werden. Hierzu zählen z. B. Essstörungen, Depression, posttraumatische Symptome nach Gewalt und Missbrauch. Dabei sollte ein interdisziplinärer Therapieansatz verfolgt werden.
  4. Selbstmanagement

    • Effektives Selbstmanagement ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitskompetenz. Sie soll gefördert und die Patientin zur aktiven Rolle ermutigt werden. Problemlösestrategien und konkrete individuelle Therapieziele sollen gemeinsam erarbeitet werden und so die Erhöhung der Selbstwirksamkeit gefördert werden.
  5. Ernährung und Gewichtsmanagement

    • Eine Aufklärung über die ungünstigen Einflüsse der Adipositas auf das Lipödem und die Bedeutung einer gesunden Ernährung und eines aktiven Lebensstils soll frühzeitig erfolgen. Ernährung und Gewichtsmanagement sollen dazu beitragen, Mobilität und Funktionalität zu erhalten oder wiederzuerlangen und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Operative Maßnahme

Aktualisieren….

Quelle: www.bauerfeind.de

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